Die beliebte Leistungsschau der JPRS: Der Tag der offenen Tür 2017
Am Freitag, dem 24.11.17, hatte die Johann-Philipp-Reis-Schule (JPRS) in Friedberg zu ihrem Tag der offenen Tür eingeladen. Gemäß dem Motto „Finde deine Möglichkeiten“ konnten sich Schulklassen, Eltern und Jugendliche über die JPRS informieren. Geboten wurde ein Einblick in die Lehrangebote und Schulformen der JPRS. Dargeboten wurden Schülerprojekte, handwerkliche Vorführungen und informative Vorträge.
Im Foyer der Schule präsentierten sich zahlreiche Unternehmen mit ihren Angeboten zu Berufsausbildung, Dualem Studium und beruflicher Karriere. Zu den Ausstellern zählten: AOK, Bundeswehr, Druck- und Pressehaus Neumann, Fachhandelsverbund Eurobaustoffe, Firma Partyrent, Feuerwehr Frankfurt, Fraport, Hochschule Fresenius, Kreishandwerker-schaft, OVAG, Polizei Mittelhessen, Stadtwerke Frankfurt, Technische Hochschule Mittelhessen, Volkshochschule Friedberg, Volunta Deutsches Rotes Kreuz. Über ihre Ausbildungsangebote informierten die Technische Hochschule Mittelhessen, das Bildungswerk der hessischen Wirtschaft, die Volkshochschule Friedberg und die Kreishandwerkerschaft des Wetteraukreises (Friseur- und Elektro-Innung).
Ergänzend zu den Infoständen konnten sich die Gäste in den Fachvorträgen verschiedener Aussteller über deren Angebote zu Ausbildung, Karriere und Dualem Studium informieren. In weiteren Fachvorträgen zu den Schulformen der JPRS wurden interessierte Eltern und die Jugendlichen über Zugangsvoraussetzungen, Lehrinhalte und Schwerpunkte des Beruflichen Gymnasiums (BG) und der Fachoberschule (FOS) unterrichtet.
Im Eingangsbereich konnten sich die Besucher am Stand der Abteilung Körperpflege und Friseurhandwerk verwöhnen lassen: An vier Stationen ermöglichten die Schülerinnen und Schüler des ersten Lehrjahres der Friseure und der Berufsfachschulklasse Körperpflege Flechtfrisuren, Make-up, Locken und Glätten, Handmassage und Nageldesign. Die Lehrerinnen Regine Engelschalk und Claudia Rollmann freuten sich über den großen Zuspruch der Besucher.
Im ersten Stock informierte Christine Mejerski von der QuABB (Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule) über ihre Tätigkeit an der JPRS. Die QuaBB ist eine soziale Einrichtung und leistet Beratungen und Hilfestellungen für Berufsschüler, Betriebe, Eltern und Lehrer, insbesondere bei Problemen und Konflikten im Betrieb, in der Berufsschule oder auch Zuhause. Lehrlinge der JPRS können Frau Mejerski, die unter Schweigepflicht steht, in ihrem Büro in der JPRS sprechen.
Ein Anreiz für die jugendlichen Gäste, auf spielerische Art und Weise die vielfältigen Angebote der JPRS zu erkunden, war die Spielerallye: Während des Rundgangs konnten die jugendlichen Besucher kleine Aufgaben und Rätsel lösen oder auch Werkstücke anfertigen. Für jede gelöste Aufgabe gab es einen Stempel auf die Teilnehmerkarte und die Gelegenheit, tolle Preise zu gewinnen.
Für die kleine Mahlzeit zwischendurch bot sich ein Besuch in der Ernährungsabteilung, die von Matthias Zinn (Bäcker) und Holger Buß (Fleischer) geleitet wird. Bei den Fleischern konnten selbst produzierte Wurstwaren an der kalten Theke und am Imbissstand genossen werden: Hausmacher-Kartoffelwurst, Schwartemagen, Weisswurst, Rindswurst und Fleischkäse. Der diesjährige Clou bei den Bäckern waren selbstgemachte Spezialitäten aus verschiedenen Ländern: Brote, Laugenbrezel, belegte Brötchen (Deutschland), Muffins und Bagels (USA), Curry Pan (Japan), Spanakopita (Griechenland) u.v.m.
Spanische Spezialitäten wie Pastel de queso, Magdalenas, Tacosalat und Tortilla gab es im „Internationalen Raum“ beim Spanischkurs des Beruflichen Gymnasiums. Hier wurden auch die vielfältigen Auslandskontakte der JPRS vorgestellt. Internationale Partnerschaften bestehen in Frankreich mit der École La Mache in Lyon und der CFA Interpro de la Haute-Marne in Chaumont (Deutsch-Französisches Jugendwerk), in Italien mit dem Liceo Attilio Bertolucci in Parma (Erasmus+-Projekt), in Russland mit dem Provincial College in Jaroslawl (Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch) sowie mit verschiedenen Schulen in Tangxia, Südchina (International School exchange). Die Besucher konnten sich weiterhin über die Sprachangebote der Schule sowie über die Auslandsfahrten informieren.
In der Abteilung Gestaltung und Farbe luden Schülerinnen und Schüler der Schulformen Berufsfachschule und InteA (jugendliche Flüchtlinge) die Gäste ein, Schablonen herzustellen und mit bunten Abtönfarben und Pinsel schöne Motive zu produzieren. Die Fachoberschüler des Schwerpunkts Gestaltung, die von Lehrer Kai Wujanz betreut wurden, zeigten vor interessierten Besuchern ihre Kreativität und ihr handwerkliches Geschick in der Gestaltung von Tonskulpturen. Wie Pavel Liß erläuterte, war das Thema die Skulptur in der Art einer bestimmten Stilepoche zu kreieren, zur Auswahl standen Expressionismus, Surrealismus, Kubismus und Pop-Art.
Die sehr aktive Schülervertretung der JPRS präsentierte an einem eigenen Stand ihre aktuellen Projekte und Arbeitskreise, wie die Schülerzeitung, den Arbeitskreis Politische Bildung und die Informatik AG. Geplant ist demnächst u.a. eine Podiumsdiskussion.
Der Schwerpunkt Informatik des Beruflichen Gymnasiums verblüffte die Besucher mit einer praktischen Anwendung der Automatisierungstechnik. Simon König, Silas Jäger, Max Werlich und Niklas Nauling von der BG13 hatten eine automatische Pflanzenbewässerungs-anlage mit Mikroprozessoren, Embeded-System und Mess-Sensoren für Feuchtigkeitsgrad und Lichteinwirkung konstruiert. Über eine Smartphone-App konnten Wasserstand, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Helligkeit der Anlage gesteuert werden.
In einem weiteren Raum präsentierte sich der Schulsanitätsdienst, ein Team von Schülerinnen und Schülern unter der Leitung der Lehrer Christiane Flemming und Niklas Göpel, die in der Schule Erste Hilfe leisten. Wie Andrea Lommel, die Schulkoordinatorin des DRK Friedberg, erläuterte, arbeitet der Schulsanitätsdienst der JPRS eng mit dem Jugendrotkreuz zusammen, insbesondere bei der Aus- und Weiterbildung. Am Tag der offenen Tür konnten die Besucher selbst ausprobieren, ob sie die stabile Seitenlage beherrschen, wobei die Schulsanitäter mit Rat und Tat zur Seite standen.
Seit Jahren kooperiert die JPRS mit dem Karl-Wagner-Haus in Friedberg, einer Hilfeeinrichtung der Mission Leben gGmbH für Menschen in sozialen Notlagen. Am Tag der offenen Tür wurde den Besuchern das gemeinsame Projekt „Brücken bauen – von- und miteinander lernen“ vorgestellt. Berufsfachschüler mit den Schwerpunkten Holz-, Metall- und Kfz-Technik hatten unter der Leitung ihres Lehrers Klaus Peppler gemeinsam mit Bewohnern und Betreuten des Karl-Wagner-Hauses eine Holzeisenbahn konstruiert und gebaut. Das gegenseitige Kennenlernen und gemeinsame Arbeiten baute Brücken und half Vorurteile abzubauen. Schüler und Betreute konnten Kontakte knüpfen, und insbesondere den Berufsfachschülern setzten sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander.
Die Abteilung Naturwissenschaft lockte die Besucher mit spannenden Experimenten in die modern ausgestatteten Unterrichts- und Praxisräume. So bauten z.B. Schüler der BG13 unter Anleitung der Chemie-Lehrer Julia Schaumburg und Andreas Hinz Versuche aus dem Geo-Magazin „Chemie“ nach. Der Schwerpunkt Mechatronik des Beruflichen Gymnasiums – eine Kombination aus Maschinenbau und Elektrotechnik – zeigte das selbst gebaute Modell eines Schnelllauftores, das über ein Zeitintervall gesteuert wurde und eine Lichtschranke als Sicherung hatte.
In einer Kooperation mit der Beruflichen Schule am Gradierwerk Bad Nauheim bietet das Berufliche Gymnasium der JPRS auch den Schwerpunkt Wirtschaftslehre und Rechnungswesen an. Highlights der Präsentation des Schwerpunkts am Tag der offenen Tür waren das Börsenplanspiel und die Betriebsbesichtigungen, z.B. bei Rittal, Hassia und Opel.
Die Kfz-Abteilung der Schule stand unter dem Motto der zukunftsorientierten Elektro-mobilität. Zusammen mit Kfz-Lehrer Thomas Vollmuth stellten Auszubildende am Beispiel des Mitsubishi Miev Funktionsweise, Antrieb und Wartung eines Elektroautos vor. Schwer-punkt der Präsentation war das spannungsfrei Schalten, das vor Beginn von Wartungs-arbeiten oberste Pflicht ist: schließlich wird das Elektroauto mit 350 Volt betrieben.
In der modernisierten Metallwerkstatt lernen und werkeln Schüler aus den verschiedenen Schulformen der JPRS: aus dem Beruflichen Gymnasium und der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Mechatronik, aus der Berufsfachschule und natürlich die Auszubildenden des Metallhandwerks. Gemeinsam zeigten sie unter der Leitung der Fachlehrer Volker Rau und Dirk Schäfer ihr Können an den Werkbänken, in den Schweißkabinen, in der Schmiede, an der Esse und am Amboss. Insbesondere die Haupt- und Realschulklassen zeigten sich begeistert von den Vorführungen in der Metallwerkstatt. Fachlehrer Dirk Schäfer freute sich sehr darüber, dass auch die Mädchen sich nicht scheuten, Werkstücke probeweise zu schweißen. Aufgabe im Rahmen der Spielerallye war die Herstellung eines Flaschenöffners aus Metall. Highlight der Präsentation war die Vorführung der hochprofessionellen, PC-gesteuerten CNC-Fräse, die Metallwerkstücke in höchster Präzision automatisiert fertigt.
Im zweiten Eingangsbereich an der Friedensstraße präsentierte sich die komplette Bauabteilung der JPRS mit dem Schwerpunkt Bautechnik des Beruflichen Gymnasiums und der Fachoberschule, mit den Dachdeckern, Schreinern sowie den Holz- und Bautenschützern. Die Schreiner zimmerten aus alten Europaletten Tische und Sitzmöbel. Die Dachdeckerlehrlinge zeigten ihr Können an Modelldächern mit Biberkehlen und Schiefer und halfen den Besuchern bei der Rallyeaufgabe, ein Herz aus einem Stück Dachschiefer geschickt herauszuhauen. Die Holz- und Bautenschützer informierten über ihr Berufsbild rund um das Sanieren von Gebäuden und ergänzten dies mit praktischen Erläuterungen anhand von Modellen. Maurer-Lehrlinge des Ausbildungszentrums für Bauwirtschaft Nidda, mit der die Bauabteilung der JPRS kooperiert, demonstrierten das Vermauern von NF-Steinen.
Musikalisch begleitet wurde der Tag der offenen Tür von der J.P.Rice-Rockband unter der Leitung des Lehrers und Leadgitarristen Bernd Ritter. Aushängeschild der Band waren die drei Frontsängerinnen, die jede Rockballade und Hardrock-Nummer mit Bravour meisterten. Dargeboten wurden Rockklassiker, Rockballaden und auch punkige Rocksongs. Schlagzeuger Benedikt Röhrig und Keyboarder Konrad Steinhauer von der BG13 waren begeistert vom Zuspruch und Applaus der Besucher.
Mit dem Tag der offenen Tür zeigte die Johann-Philipp-Reis Schule wieder einmal aufs Neue, dass sie eine vielfältige, lebendige und offene Berufsschule des Wetteraukreises ist, in der die Schülerinnen und Schüler aktiv auf das Leben und die Berufswelt vorbereitet werden.