Unterrichtsprojekt zum Thema Sucht mit jugendlichen Migranten an der JPRS

An der Johann-Philipp-Reis-Schule (JPRS) in Friedberg erlernen Flüchtlinge und Zuwanderer zwischen 16 und 21 Jahren in der Schulform InteA (Integration durch Anschluss und Abschluss) in Deutschförderkursen die deutsche Sprache. Das Landesprogramm InteA fördert die Integration und den Spracherwerb der Migrantinnen und Migranten und schließt nach zwei Jahren mit der Prüfung zum DSD I PRO (erste Stufe Deutsches Sprachdiplom) auf dem Sprachniveau B1 ab.

 

Mit dem Erwerb des Diploms DSD I PRO können die Absolventen an der JPRS eine duale Berufsausbildung beginnen bzw. die Fachhochschulreife oder das Abitur erwerben, sofern bereits ein anerkannter Schulabschluss aus dem Heimatland vorliegt. Ansonsten können sie direkt im Anschluss an der JPRS weiter die Schule besuchen und den Hauptschul- oder den Realschulabschluss erlangen, auch diejenigen, die nur das Sprachniveau A2 erreichen.

 

Die jungen Zuwanderer werden von DaZ-Lehrern (Deutsch als Zweitsprache) und von Sozialpädagogen betreut. Ergänzend zur Sprachförderung erfolgen integrationsfördernde Maßnahmen, die die Schüler über gesellschaftspolitische Zusammenhänge aufklären und ihnen Orientierung im neuen fremden Land geben.

 

Kürzlich behandelte die Lehrerin Snježana Barfknecht mit der Intea A Klasse das Thema Sucht im Rahmen eines dreiwöchigen Unterrichtsprojekts. Die Intea A Klasse ist die letzte Stufe vor der Sprachdiplomprüfung mit Schülerinnen und Schülern, die sich auf dem Sprachniveau A2 bis B1 befinden. Dieses ist Voraussetzung für die Projektarbeit, da das Thema für die jungen Migrantinnen und Migranten in sprachlicher Hinsicht komplex und schwierig ist. Frau Barfknecht gab der Klasse zunächst Hinweise für eine gelungene Internetrecherche, Quellensichtung, Plakatgestaltung und Präsentation. Dann begann die Projektarbeit: In Kleingruppen recherchierten die Jugendlichen zu den Themen Alkohol-, Nikotin-, Medikamenten-, Mager- und Kaufsucht, fertigten Notizen an, tauschten sich untereinander aus und sortierten ihr Material. Sie gestalteten ein Plakat, das der visuellen Unterstützung des Vortrags dienen sollte, aus Materialien wie Karton, Papier, Fotografien etc. Schließlich übten sie ihre mündlichen Vorträge in deutscher Sprache zum jeweiligen Thema ein.

 

Alle Stufen der Projektarbeit stellten die Schülerinnen und Schüler sprachlich und organisatorisch vor Herausforderungen: viele Informationen, viele neue Wörter und das Einstufen des Materials nach wichtig und weniger wichtig. Auch war der Vortrag vor der Klasse auf Deutsch mit Ängsten vor dem freien Sprachen in der Zweitsprache verbunden. Hier leistete InteA-Lehrerin Snježana Barfknecht viel Unterstützung und Motivationsarbeit.

 

Die Mühen und der Mut lohnten sich: Alle Schülerinnen und Schüler absolvierten ihre Präsentationen erfolgreich und wurden mit dem Interesse und den vielen Fragen der Klasse belohnt. Im Zuge der Projektarbeit erwarben sie Kompetenzen im eigenständigen Arbeiten, freiem Sprechen und in der Teamarbeit. Sie lernten Grundlegendes über Süchte und Suchtprävention. Und nicht zuletzt diente die mündliche Präsentation auch als wichtige Übung und Vorbereitung auf die anstehende DSD I PRO Prüfung zum Deutschen Sprachdiplom.