Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1.12.22 stand an der Johann-Philipp-Reis-Schule (JPRS) in Friedberg in den Berufsfachschulklassen 10BFb und 10BFc ein Aufklärungsprojekt rund um das Thema HIV im Fokus. Das Projekt wurde im naturwissenschaftlichen Unterricht von Lehrerin Eileen Jost durchgeführt. Ziel war es nicht nur, das eigene Wissen und eventuell vorhandene Vorurteile zu hinterfragen, sondern auch am Welt-Aids-Tag im Foyer der Schule das Erlernte an andere weiterzugeben – ganz nach dem peer-to-peer-Prinzip.
Eine 20-minütige Reportage über Isabelle, einer Frau Mitte 20, die sich mit HIV infiziert hat, zeigte den Lernenden zu Beginn, dass HIV grundsätzlich jeden treffen kann. Im anschließenden Unterrichtsgespräch wurde deutlich, dass das Vorwissen unterschiedlich groß ist und auch viele Vorurteile bestehen. Das Ziel war somit klar: Vorurteile durch Aufklärung beseitigen.
Gemeinsam mit den Sozialarbeiterinnen der Schule Anna Krüger und Daniela Völker wurden die Lernenden mit Informationsmaterial versorgt. Dabei zeigten sie sich offen der Thematik gegenüber. Dementsprechend war das Interesse an einem Ausflug in das Haus 68, der Infektiologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main, groß.
Jeweils sechs Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen konnten am 28.11. mitkommen. Pflegeleiter Peter Fleckenstein gewährte den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die Station, auf der neben HIV auch andere Infektionskrankheiten wie Malaria oder Ebola behandelt werden. Neben der Aufklärung darüber, wie die Behandlung von HIV-Infizierten abläuft, ging er auch darauf ein, dass die Zahl derjenigen, die sich das erste Mal auf der Station vorstellten und sich bereits im Aids-Vollbild befänden, wieder gestiegen sei. Als Grund dafür nannte er, dass HIV immer noch eine Krankheit sei, über die nicht gesprochen werde bzw. das entsprechende Wissen fehle.
Gerade durch Corona ist HIV wieder in den Hintergrund getreten, sodass deutlich wurde, wie wichtig die Aufklärung ist. Noch immer existiert eine erhebliche Dunkelziffer von nicht diagnostizierten Infektionen. Allein dieser Aspekt sollte zeigen, dass HIV nach wie vor eine ernstzunehme Gefahr ist, die uns alle angehen sollte.
Die erarbeiteten Informationen und Erkenntnisse wurden dann in den Projektgruppen auf selbst gestalteten Plakaten festgehalten, die am 1.12. zum Welt-Aids-Tag im Foyer der Schule im Rahmen eines Infostandes ausgestellt wurden. In den Pausen konnten sich die Schülerinnen und Schüler der JPRS anhand der Plakate über die Thematik informieren. Die am Projekt beteiligten Jugendlichen der Berufsfachschulklassen verteilten Informationsmaterial zu HIV, Aids und diversen sexuell übertragbaren Krankheiten sowie Kondome.