Deutsch-Französisches Projekt „AutoKultur“: Schüler aus Lyon besuchen JPRS

Unter dem Motto „AutoKultur“ kooperieren die KFZ-Abteilungen der Johann-Philipp-Reis-Schule in Friedberg und der Société d’Enseignement Professionnel du Rhône (SEPR) in Lyon. Finanziell gefördert wird der Schüleraustausch von dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW). Im Rahmen der Partnerschaft hatten KFZ-Berufsschüler der JPRS im Oktober die Berufsschule in Lyon besucht. Nun kamen die französischen Schüler vom 3.11. bis 8.11.24 zum Gegenbesuch nach Friedberg. Sie wurden von ihrem Lehrer Victor Sao Vicente und von der Betreuerin für internationale Austauschprogramme Ramallah Mahamane Nakobo begleitet.

 

Am Montag begrüßten Schulleiter Nick Szymanski sowie Nico Diehl und Lorenz Nockemann von der KFZ-Abtteilung herzlich die Gäste aus Lyon und führten sie durch die JPRS. In deutsch-französischen Gruppen lernten sich die Schüler über das Spiel „Egg-Drop“ kennen: Aus vorgegebenen Materialien wie z.B. Strohhalme, Tesafilm und Plastikflaschen bauten die Schüler einen Fallschutz für ein Ei. Auf dem Schulhof zeigte sich, welche Schutzvorrichtung die gelungenste war und das Gewinnerteam wurde gefeiert. Nach dem Mittagessen in der Mensa verbrachten die Schüler einen fröhlichen Kegelnachmittag in der Stadthalle Friedberg.

 

Während in Lyon der Karosseriebau im Fokus stand, drehte sich in Friedberg alles um die Elektronik. Das Projekt „Bau einer Simulationsbox für die CAN- und LIN-Bus Vernetzung im Fahrzeug“ startete am Dienstag in der KFZ-Werkstatt. Herr Diehl, Herr Nockemann und Herr Vicente vermittelten den Jugendlichen zunächst die theoretischen Inhalte zum Thema „Vernetzung im KFZ“. Dann unterstützten die Lehrkräfte die Schüler dabei, einen Schaltplan der Vernetzung von Komfort- und Antriebssystemen eines VW-Golfs 5 zu analysieren. Am Nachmittag unternahm die Gruppe eine Exkursion zum Technikmuseum Sinsheim, in deren Mittelpunkt eine Museumsrally zu den herausragendsten Exponaten der französischen und deutschen Automobilgeschichte stand.

 

Am Mittwoch lag der Schwerpunkt auf dem Erlernen und Anwenden einfacher Lötarbeiten, indem die Schüler zunächst die Kabelenden abisolierten und mittels Löten verbanden. Dann fertigten sie die Simulationsboxen, indem sie die einzelnen Busteilnehmer (Komfort- und Antriebssteuergeräte) mit Messanschlüssen auf einer Blechplatine verbanden. Den Nachmittag verbrachten die Schüler mit ihren Lehrkräften in Frankfurt und besichtigten dort u.a. die Ausstellung „Dialog im Dunkel“ im Dialogmuseum.

 

Einen Tag vor der Rückreise stellten die Schüler das Projekt fertig. Sie führten mit dem Oszilloskop Messübungen an den Simulationsboxen und den Modellfahrzeugen durch und glichen die Gut- und Fehlerbilder der aufgenommenen Signale ab. Zum Ausklang der Projektwoche fand in gemütlicher Runde ein „German Bratwurst Barbecue“ statt.

 

Die französischen und deutschen Schüler gaben durchweg positive Rückmeldungen zu dem länderübergreifenden KFZ-Projekt und dem interkulturellen Programm, in dessen Verlauf sich die Schüler gegenseitig kennenlernten und Freundschaften schlossen. Der Schüleraustausch zwischen den Berufsschulen in Lyon und Friedberg ist auch für das nächste Jahr wieder geplant.