„AutoKultur“: Neue Schulkooperation der JPRS mit Berufsschule in Lyon

„AutoKultur“, so lautet das Motto des neuen deutsch-französischen Schüleraustausches zwischen den KFZ-Abteilungen der Johann-Philipp-Reis-Schule in Friedberg und der Société d’Enseignement Professionnel du Rhône (SEPR) in Lyon. Die SEPR ist das zentrale Berufsbildungszentrum der Region Rhône-Alpes. Finanziell gefördert wird die Partnerschaft von dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW).

 

Im Rahmen der neuen Schulpartnerschaft unternahmen acht KFZ-Berufsschüler aus dem 3. Ausbildungsjahr, begleitet von ihren Lehrern Nico Diehl und Lorenz Nockemann, vom 6.10. bis 11.10.24 eine Studienfahrt nach Lyon, um dort in die Welt der Karosserietechnik einzutauchen. Am ersten Tag begrüßte Emmanuel Colin, Abteilungsleiter für technische Schwerpunkte an der SEPR, herzlich die Gäste aus Deutschland und führte sie durch die Berufsschule mit ihren Laboren, Werkstätten und Klassenräumen. Im Anschluss lernte die Gruppe aus Friedberg die am Projekt beteiligten französischen Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrer Victor Sao Vicente und die beiden Betreuerinnen für internationale Austauschprogramme Ramallah Mahamane Nakobo und Marie Petit kennen.

 

Das gemeinsame KFZ-Projekt „Anfertigung einer Modellkarosserie als Blechkonstruktion“ startete am zweiten Tag mit dem Vorbereitungen in der Werkstatt der französischen Berufsschule. Als erstes standen Brainstorming und Planung auf der Agenda. Dann führten die Schüler unterschiedliche Verfahren in der Blechbearbeitung durch, so z.B. das Anreißen, Zuschneiden, Entgraten und Biegen bzw. Kanten der Bleche. Der Nachmittag war der Kultur gewidmet: Die Schüler unternahmen zusammen mit den betreuenden Lehrern eine Stadtführung, ausgehend vom Besuch der neoromanischen Basilika Notre-Dame de Fourvière bis zur Besichtigung des Altstadtkerns von Lyon mit dem römischen Amphittheater.

 

Am Mittwoch führten die französischen und deutschen Auszubildenden das Projekt in der KFZ-Werkstatt fort. Am Nachmittag besichtigte die Gruppe die Ausstellung der „Foundation Berliet“, eine eindrucksvolle Sammlung nutzfahrzeugtechnischer Meilensteine der französischen Ingenieurskunst. Einen Tag vor der Rückreise stellten die Schüler das gemeinsame Projekt fertig. Hierbei wendeten sie neu erlernte Fügeverfahren wie z.B. das Schutzgasschweißen und das Widerstandspunktschweißen an.

 

Die Schüler beider Länder freuten sich über die Gelegenheit zusammen an einem länderübergreifenden KFZ-Projekt zu arbeiten. Teambildende Maßnahmen sowie gemeinsame kulturelle Aktivitäten förderten das Kennenlernen und ermöglichten neue Freundschaften. Die französische Gruppe wird vom 3.11. bis 8.11.24 zum Gegenbesuch nach Friedberg kommen. An der JPRS wird dann der Fokus auf Fahrzeugvernetzung und Bussysteme in Deutschland liegen. Herr Diehl und Herr Nockermann organisieren für die Berufsschüler Aktivitäten und Exkursionen, u.a. zum Technikmuseum Sinsheim und zum Dialogmuseum in Frankfurt. Beide Berufsschulen in Friedberg und Lyon wollen für die Auszubildenden die Vielfalt der KFZ-Branche erlebbar machen und den interkulturellen Austausch zwischen den Schülern fördern.